Freitag, 20. Mai 2011

19.05. Traurige Nachricht.

Die Sorge wegen des kleinsten Storches war wohl berechtigt. Seit gestern Nachmittag sehe ich nur noch die beiden großen Jungstörche im Nest. Wendy aus Dorsten hat ebenfalls nur noch Junge auf dem Nest gesehen.
Was passiert ist weiß ich nicht. Ich denke mal, er konnte sich beim futtern nicht gegen die 2 großen Geschwister durchsetzen.
Bei der Trockenheit haben es die Eltern sicher auch schwer, immer mehr Futter für den Nachwuchs heran zu schaffen. Der Futterbedarf der Storchenfamilie liegt bei ungefähr 2,5 - 3 Kilo Futter pro Tag.
26 Mäuse oder 1100 Regenwürmer entsprechen etwa 500 Gramm Nahrung.

Der polnische Ornithologe Piotr Profus hat bei seinen Untersuchungen zur Bioenergetik des Weißstorchs in Polen (Profus, P. 1986): Zur Brutbiologie und Bioenergetik des Weißstorchs in Polen. (Beih.Veröff. Naturschutz Landschaftspflege 43: 205-220) interessante Daten über den Nahrungsverbrauch der Störche errechnet. Diese Zahlen  zeigen, was auch unser  Storchenpaar zu leisten hat. 
Nach Profus (1986) muss einem einzigen Jungstorch in der Zeit, die er im Nest verbringt, bei ausschließlicher Regenwurmfütterung eine Menge von 35-39 kg verfüttert werden. Bei ausschließlich Fröschen sind es immerhin noch 26-28 kg und bei ausschließlich Mäusen auch noch 18-19 kg. Die unterschiedlichen Gewichtsangaben hängen mit dem verschieden großen Energiegehalt der Beute zusammen.
Mäuse und Kleinsäuger ähnlicher Größe gehören zu den gehaltvollsten Nahrungstieren, während Regenwürmer naturgemäß viele Abfallstoffe (Erde) enthalten und wesentlich weniger Energiegewinn pro gefressenem Tier ergeben. Bei einer durchschnittlichen Nestlingsdauer von etwa 60 Tagen bedeutet dies für jeden Storch, dass über 600 g Regenwürmer, 450 g Frösche oder über 300 g Mäuse pro Tag gefressen werden müssen.
Ich hoffe, das die 2 Jungen es schaffen werden.



Etwas aufgeheitert haben mich die Kälber der Heckrinder.




Glück hatte ich an der Plattform. In einer Eiche dort saß der Kuckuck. Eigentlich ein sehr scheuer Vogel, der bei der kleinsten Bewegung sofort weg fliegt. Der hier blieb sitzen und rief. Selbst ein Buchfink, der ihn attackierte, hat ihn nicht gestört.



Ich konnte sogar ein Video vom Kuckuck aufnehmen.


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