Stop den Vogelmord auf Zypern
Naturschutzverbände gegen Vogeljagd auf Zypern
Mittwoch, 11. Juli 2012
Anlässlich der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Zypern hatten der Naturschutzbund NABU und dessen Dachverband BirdLife das Land aufgefordert, die illegale Jagd auf geschützte Vögel zu beenden.
In Zypern würden jährlich knapp drei Millionen Zugvögel gejagt, die „als angebliche Delikatesse auf dem Tisch landen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dabei würden im Mittelmeerstaat sowohl Leimruten als auch engmaschige, sogenannte Japannetze zur Jagd eingesetzt, die nach EU- Vogelschutzrichtlinie und zyprischem Recht zur Jagd verboten sind. Zypern hatte sich mit seinem EU-Beitritt 2004 verpflichtet, auch die Vogelschutzrichtlinie umzusetzen. Davon sei das Land aber noch weit entfernt, so NABU und BirdLife. Die Verbände kritisierten, dass insgesamt mehr als 150 Vogelarten gefangen würden, von denen 78 gefährdet seien. Dazu gehörten der Wiedehopf und der Bienenfresser. Die große Anzahl der getöteten Tiere habe auch „erhebliche Auswirkungen“ auf Vogelarten, die in Deutschland mit großem Aufwand geschützt würden, sagte Tschimpke. Die Umweltverbände forderten Bundesumweltminister Peter Altmaier auf, die illegale Vogeljagd bei den kommenden Arbeitstreffen auf EU-Ebene anzusprechen.
Zypern übernahm zum 1. Juli die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft. Ein informelles Treffen des EU-Umweltministerrates fand bereits am 7. und 8. Juli in Nikosia statt, am 25. Oktober wird der Umweltministerrat ordentlich tagen. Der Stopp der illegalen Vogeljagd ist eine der zentrale Forderungen, die der NABU an die zyprische Ratspräsidentschaft richtet.
Einen Bericht über das Vogelschutzcamp im Frühjahr 2012 gibt es auch auf der WebseiteKomitee gegen den Vogelmord.
Vogelschutzcamp auf Zypern
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